Der Blick wird zum Spiegel der Seele und ist Spiegelbild zugleich.

„A portrait is a way of looking at someone, with the hope that the person will look back at you in the same way.“ – Mary Ellen Mark

Porträt Fotografie ist eine spezielle Art der Fotografie, bei der es darum geht, die Persönlichkeit einer Person einzufangen und darzustellen. Sie spiegeln den Wunsch nach menschlicher Verbundenheit wider und zeigen, wie Menschen, selbst wenn sie sich fremd sind, sich der Kamera öffnen und ihre Seele offenlegen.

„The key to a great portrait is to capture the subject’s personality and spirit.“ – Helmut Newton

Der Fotograf sollte in der Lage sein, die Präsenz des Models anderen Betrachter so nahe zu bringen, dass sie diesen Menschen, den sie persönlich nicht kennen, nicht vergessen werden.

Die Herausforderung bei Porträts besteht darin, das Unsichtbare und Ungreifbare hinter der Person sichtbar zu machen. Fotografien können nur das Licht einfangen, das von der Oberfläche reflektiert wird, wodurch sie nur das Äußere zeigen können. Und hierin liegt das Paradoxon des Mediums. 

Wie können wir das zeigen, was in uns vorgeht, wenn wir nur das Äußere zeigen können?

Das Paradox besteht darin, mit aller Empfindsamkeit nach innen zu schauen während wir das Äußere betrachten. Auf diese Weise wird dein Gegenüber zum Spiegel deiner Innerlichkeit, genauso wie du zum Spiegel seiner Äußerlichkeit wirst. Genauso wie wir uns nicht direkt erfahren können, sondern nur über die Reflexion im Anderen. 

„A portrait is not made in the camera but on either side of it.“ – Edward Steichen

Das Portrait wird somit zu einer gegenseitigen Reflexion, in der sich der Fotograf im anderen spiegelt und umgekehrt.

Die Interaktion zwischen dem Fotografen und dem Model ist ein wichtiger Bestandteil eines Portraits. Eine gewisse Arbeitserotik kann die Spannung zwischen den beiden erhöhen und dazu beitragen, dass das Portrait lebendig und ausdrucksstark wird. Die Interaktion zwischen dem Fotografen und dem Model wird zum Bildentwurf und seine Neugierde und sein Interesse am Anderen Thema und schließlich ist es das, was deine Arbeit so einzigartig macht.

Um großartige Porträts zu schaffen, ist es wichtig, dass der Fotograf Einfühlungsvermögen zeigt und sich in seinem Gegenüber wieder erkennt. Durch die Interaktion mit dem Model und den Kontext, in dem das Portrait entsteht, wird die Geschichte des Bildes erzählt. Er sollte die Logik außer Acht lassen und seinen Sinnen nachgeben und seinen visuellen Instinkten vertrauen. 

„The best portraits are those that reveal something about the subject beyond just their appearance.“ – Yousuf Karsh

In Porträts kommt es also darauf an, das Unsichtbare hinter der Person sichtbar zu machen, die Interaktion zwischen Fotograf und Model zu nutzen und den Kontext einzubeziehen, um die Persönlichkeit des Models darzustellen und die menschliche Sehnsucht nach Verbindung und Mitteilung auszudrücken.

 

JR

Jesus / Havana

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