Step 08
Das Unsichtbare sichtbar machen
Was fehlt, erzählt oft mehr als das, was zu sehen ist
Fotografie ist nicht nur das Festhalten von Dingen, sondern auch das bewusste Auslassen. Manchmal sagt das, was nicht im Bild erscheint, mehr über eine Szene aus als das, was sichtbar ist. Die Leere, das Unausgesprochene, der Raum zwischen den Dingen – all das kann genauso bedeutungsvoll sein wie das Motiv selbst. In diesem Step geht es darum, das Unsichtbare zu denken und zu nutzen.
Negative Räume
Suche bewusst nach Formen, die nicht aus den Objekten selbst bestehen, sondern aus den Zwischenräumen. Achte darauf, wie diese „Lücken“ eine eigene Ästhetik entwickeln können.
Erzählen durch Abwesenheit
Fotografiere ein Porträt, ohne die Person direkt zu zeigen. Fokussiere auf Spuren: ein verlassenes Glas, ein zerknittertes Kissen, einen Schatten. Was erzählen diese Fragmente?
Was wirkt stärker: das, was du zeigst, oder das, was du bewusst auslässt?
Kann Leere im Bild genauso kraftvoll sein wie ein überladenes Motiv? Wie kannst du diese Abwesenheit gezielt für deine Bildkomposition nutzen?
Spüre, wie sich eine Szene verändert, wenn du bewusst auf das achtest, was nicht da ist.
Erlebe, wie sich Bilder in deinem Kopf formen, ohne dass sie vollständig im Foto erscheinen – und wie deine eigene Vorstellungskraft das Bild ergänzt.
