Sehen braucht Zeit. Doch wie oft bewegst du dich, als würde dein Blick hinterherhetzen? Schnelle Gedanken, schneller Schritt – und die Bilder fliegen vorbei, kaum wahrgenommen.
Aber was passiert, wenn du die Geschwindigkeit rausnimmst? Wenn du nicht durch die Straße gehst, sondern in ihr ankommst? Ein langsamer Blick öffnet Türen, die einem eilenden Auge verschlossen bleiben. Formen tauchen auf, die du zuvor nicht bemerkt hast. Farben, die erst in der Stille leuchten. Szenen, die sich nur dem zeigen, der verweilt.
Kannst du dich von einem Ort finden lassen, statt ihn zu suchen? Kannst du den Moment erleben, ohne ihn sofort in eine Bedeutung zu pressen? Vielleicht ist Sehen nicht das Durchqueren eines Raums – sondern das Einsinken in ihn.