12 | Körper

Category : Lectures

Der menschliche Körper – Mehr als nur eine Hülle

Dein Körper, dein Ausdruck

Vergiss den Körper als bloße Hülle. Dein Körper ist deine Sprache, deine Haltung, deine Geschichte. Jede Bewegung, jede Narbe, jede Falte erzählt von dir. In der Fotografie? Ein Werkzeug, ein Subjekt, eine Metapher.

Platon meinte, der Körper sei ein Gefängnis. Nietzsche? Der Körper ist klüger als der Geist. Und du? Du entscheidest, wie du ihn siehst.

Denk an ein Porträt. Ein Lächeln kann Wärme oder Unsicherheit bedeuten. Ein gesenkter Blick kann Scham oder Nachdenklichkeit sein. Der Körper lügt nicht – es sei denn, du zwingst ihn dazu.

Der Körper als soziale Bühne

Nackt sein – Freiheit oder Scham? Kommt drauf an, wo du bist. In manchen Kulturen ist Nacktheit Reinheit, in anderen ein Tabu. Michel Foucault hat das längst analysiert: Der Körper ist nicht nur Körper. Er ist politisch, kulturell, sozial.

Schau Modefotografie an. Perfekte Körper, inszeniert, konstruiert. Ein Ideal. Aber wer bestimmt, was schön ist? Cindy Sherman? Judith Butler? Oder die Gesellschaft, in der du lebst?

Mach mal ein Foto von deinem eigenen Körper. Was siehst du? Ein Abbild oder eine Idee?

Kunst mit Fleisch und Knochen

Seit Jahrtausenden malen, fotografieren, inszenieren Menschen den Körper. Antike Statuen – Ideale. Nan Goldins Fotos – das echte Leben. Marina Abramović? Sie geht an die Grenzen. Dein Körper ist eine Leinwand – wörtlich oder im übertragenen Sinn.

In der Fotografie kann ein Körper Anmut ausdrücken oder Schmerz, Kraft oder Zerbrechlichkeit. Schiele hat den Körper verzerrt, um mehr von der Seele zu zeigen. Goldin dokumentiert Intimität, ungeschönt. Was ist dein Zugang?

Kunst macht sichtbar, was der Alltag verbirgt. Ein Körper ist nie nur ein Körper. Er ist eine Frage: Wer bist du? Was willst du zeigen?

Denk neu über den Körper nach

Der Körper ist kein fertiges Bild. Er ist Bewegung, Veränderung, Ausdruck. Dein Blick auf ihn bestimmt, was du siehst. Die Kamera kann ihn festhalten – aber nie ganz erfassen. Also, was bleibt? Die Art, wie du ihn interpretierst.

Mach Bilder, die nicht nur Körper zeigen, sondern Geschichten erzählen. Die Wahrheit liegt nicht in der Oberfläche, sondern im Ausdruck. Sei mutig. Schau hin. Fotografiere das, was du wirklich siehst.

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