Step 10
Der Moment findet dich
Sehen, ankommen, geschehen lassen
Du musst die Welt nicht erobern – du musst nur bereit sein, sie zu empfangen. Wenn du mit innerer Ruhe und Freude am Sehen durch die Straßen gehst, trägt dir das Leben die Motive zu. Ja, du musst dich bewegen, aber nicht, um ein Bild zu jagen, sondern um dich selbst zu finden. Sobald du angekommen bist – in der Stadt, in dir, in diesem Moment – ist bereits alles da: die Szenerie, die Komposition, das Licht. Du brauchst es nur noch aufzunehmen, leicht wie ein Vogel, der nicht überlegt, wohin er fliegt, sondern sich vom Wind tragen lässt.
Sehen ohne Erwartung
Laufe los, ohne ein Ziel, ohne eine Bildidee. Lass deine Augen treiben, wie ein Blatt auf dem Wasser. Was taucht auf, wenn du nichts suchst?
Aufnehmen, nicht greifen
Erkenne den Moment, wenn er sich zeigt – und statt ihn zu „holen“, lass ihn einfach geschehen. Manchmal ist ein Blick, ein Schatten, eine Lichtkante bereits ein ganzes Bild.
Was wäre, wenn du nichts mehr erzwingen müsstest? Wenn das perfekte Bild nicht von dir gemacht wird, sondern dich von selbst findet?
Kannst du das Sehen als einen Fluss erleben – statt als eine Anstrengung, etwas festzuhalten?
Spüre, wie leicht alles wird, wenn du dich dem Moment überlässt.
Erkenne, dass Sehen nicht bedeutet, etwas zu besitzen – sondern sich in einen Dialog mit der Welt einzulassen.
