Step 09
Der innere Dialog
Wie du beim Sehen mit dir selbst sprichst
Sehen ist nicht nur eine äußere Erfahrung – es ist immer auch ein innerer Monolog. Kaum blickst du auf etwas, setzt eine Stimme in deinem Kopf ein: „Interessant!“, „Hässlich!“, „Schön!“, „Langweilig!“. Dieser ständige Kommentar beeinflusst, wie du die Welt wahrnimmst. Doch was, wenn du diese Stimme bewusst steuerst? Was, wenn du nicht nur urteilst, sondern fragst, beobachtest und neugierig bleibst? Heute geht es darum, den inneren Dialog zu hören – und ihn vielleicht neu zu gestalten.
Lausche deinem Sehen
Setz dich an einen belebten Ort oder schau aus dem Fenster. Achte bewusst darauf, was du innerlich kommentierst, während du etwas beobachtest. Welche Worte tauchen auf? Wie oft urteilst du, ohne es zu merken?
Sprache des Sehens verändern
Versuch, deine inneren Kommentare umzulenken: Ersetze Bewertungen durch Beobachtungen. Statt „Dieses Gebäude ist hässlich“ sag dir „Interessante Linien, ungewöhnliche Proportionen“. Spürst du, wie sich dein Sehen dadurch verändert?
Ist deine innere Stimme ein neutraler Beobachter oder ein vorschneller Kritiker? Was passiert, wenn du sie bewusst lenkst?
Könnte eine neugierige, offene Sprache deine Wahrnehmung vertiefen, anstatt sie durch schnelle Urteile zu begrenzen?
Spüre, wie sich deine Sichtweise verändert, wenn du den inneren Dialog nicht nur als Kommentar, sondern als Werkzeug nutzt.
Erlebe den Moment, in dem du nicht nur Dinge anschaust, sondern wirklich mit ihnen in einen stillen Austausch trittst.
