Die ursprüngliche Absicht, die uns leitet beim Fotografieren, bestimmt, was wir zeigen, was wir ausdrücken wollen. Sie formt das Bild, das wir erschaffen, und verleiht ihm Bedeutung, die über das bloße Sehen hinausgeht. Denn die Absicht ist der Faden, der unser Bild zusammenhält, und uns hilft, es zu verstehen.

Am Anfang steht die Frage, welche Intentionen leiten mich beim Fotografieren? Möchte ich zeigen, wie ich die Dinge sehe, oder beschreiben, was geschehen ist? Soll das Sehen und das Ereignis miteinander verbunden werden, oder suche ich vielmehr eine Möglichkeit, meine inneren Empfindungen auszudrücken? Ziele ich danach, etwas Interessantes und Ansprechendes darzustellen, oder möchte ich von einem faszinierenden Ort erzählen? Soll das Äußere betont werden, oder vielmehr das Innere? Soll beides miteinander verbunden werden, mein Inneres mit dem Äußeren? Oder will ich einfach nur beobachten und mich treiben lassen, wie ein flanierender Flaneur, der die Auslagen der Schaufenster bewundert?

Welche Intentionen leiten dich beim Fotografieren? Was reizt dich, was möchtest du ausdrücken, was möchtest du zeigen?

„Es gibt zwei Arten von Fotografen: Die einen fotografieren, um die Dinge so zu zeigen, wie sie wirklich sind. Die anderen fotografieren, um zu zeigen, wie sie die Dinge sehen.“ – Henri Cartier-Bresson

Die ursprüngliche Intention eines Fotografen ist von Bedeutung, da sie sich auf die Gründe und Absichten bezieht, die ihn dazu veranlassten, das Foto aufzunehmen. Diese Intention kann sich auf verschiedene Aspekte des Fotos beziehen, wie die Art und Weise, wie es aufgenommen wurde, die Perspektive, die gewählt wurde, oder die Emotionen und Gefühle, die es vermitteln soll. Sie kann auch auf die Beweggründe des Fotografen und die Message, die er damit vermitteln wollte, bezogen sein. 

Doch trotz ihrer Bedeutung ist es wichtig zu bedenken, dass die Interpretation eines Fotos durch den Betrachter immer von dessen eigener Perspektive und Erfahrungen beeinflusst wird. Die ursprüngliche Intention eines Fotos kann daher nicht immer vollständig verstanden werden, sondern muss immer im Kontext der individuellen Erfahrungen und Perspektiven betrachtet werden.

„Fotografie ist eine Art, die Welt zu betrachten, wenn man nicht dazu in der Lage ist, sie zu ändern.“ – Diane Arbus

 Es ist wichtig, dass Fotografen ihre Intentionen deutlich formulieren, damit ihre Bilder die gewünschte Wirkung erzielen. Eine klare Intention führt oft zu einem starken und aussagekräftigen Bild, während eine undeutliche Intention das Bild verwirren und verschwommen wirken lassen kann. Die Klarheit der Intention hilft auch, das Bild für den Betrachter leichter zu verstehen, zu interpretieren und das Bild auf eine tiefere Weise zu schätzen.

„Ich verliebte mich in die Fotografie, den sie gab mir einen Grund allein umherzulaufen.“ – Alec Soth

     Die ursprüngliche Intention eines Fotos kann sich  allerdings im Laufe der Zeit verändern, wenn es bearbeitet oder präsentiert wird, aber sie bleibt ein wichtiger Faktor bei der Interpretation und dem Verständnis des Fotos.

Der Workshop zeigt, wie das Bewusstsein für die eigene Intention beim Fotografieren dazu beitragen kann, den Blick für das Wesentliche zu schärfen und die Umwelt auf eine neue Art und Weise wahrzunehmen. Die Kamera wird hier als Werkzeug betrachtet, um den Fokus auf den Moment zu lenken und im Augenblick zu versinken. Dadurch können wir uns auf das Erleben der Umwelt konzentrieren und diese detailreicher und bewusster wahrnehmen.

 

JR

Taxi Colectivo / Havana Vedado

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