Module 2
Der Blick als Spiegel – Wahrnehmung und Projektion
Dein Auge lügt nie, doch es erzählt selten die ganze Wahrheit.
Dein Blick täuscht Neutralität vor, ist aber immer geprägt von Erfahrungen, Erwartungen und Emotionen. Wenn du erkennst, wie sehr deine Innenwelt auf das reagiert, was du draußen siehst, beginnst du, deine eigene Perspektive als formende Kraft zu begreifen. In diesem Modul lernst du, bewusst mit Projektionen und Spiegelungen umzugehen. Du entdeckst, wie schnell du vermeintlich Objektives mit persönlichen Deutungen färbst – und wie befreiend es sein kann, dies zu durchschauen. So entsteht Raum für einen unvoreingenommenen, klaren Blick auf das, was sich wirklich vor dir entfaltet.
Steps 11 - 20
– Schreib spontan auf, was du dir von einer Foto-Session erhoffst. Hinterfrage diese Erwartungen.
Wähle ein Motiv, das dich triggert (z.B. ein unordentlicher Ort). Fotografiere es und notiere deine Gefühle dazu.
Lass eine vertraute Person eines deiner Bilder interpretieren und vergleiche es mit deiner eigenen Sicht.
Suche ein Thema (z.B. ein Baum) und versuche, es möglichst „nüchtern“ festzuhalten. Wie gelingt das wirklich?
Fotografiere spiegelnde Flächen (Fenster, Wasser) und betrachte, was sie von dir selbst preisgeben.
Betrachte nach dem Fotografieren jedes Bild und frage dich: Welche Emotion hat dieses Bild geleitet?
Beschreibe eine Szene erst mit Worten, dann fotografiere sie. Wie sehr unterscheiden sich Wort und Bild?
Wenn du Fotos von anderen ansiehst, wann urteilst du schnell? Erforsche, wie das auf deine eigene Fotografie wirkt.
Fotografiere ein Motiv, das „jeder kennt“ (z.B. Wahrzeichen). Erkenne, was deins davon unterscheidet, und lass Vergleiche los.
Schreib ein kurzes Fazit: Welche deiner Projektionen hast du beim Fotografieren erkannt und wie beeinflusst dich das?
